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Au - Grotte

Sonstige

Au - Grotte

Objektnummer:           31130 – 030

Standort:                     Katastralgemeinde Straning

Ried:                           Pirkingberg

Denkmalzuordnung:   Religiöse Kleindenkmäler – Kapellen und Grotten – Grotten 

Denkmal:                    nicht geschützt

Errichtung:                  20. Jahrhundert, 1. Hälfte (1928)

Quellen:                      1. Burger Elfriede und Friedrich: Religiöse Kleindenkmäler sowie die

                                    Heiligen in Legende und Historie, 3473 Zemling, 1992

                                    2. Archiv Familie Marhold, Straning Nr. 87: Gedicht von Anton 

                                    Höllinger: 70 Jahre Straninger Au – Grotte

                                    3. Buch „Tägliche Freude“ (Heiligenfeste), Veritas - Verlag

Erfasserin:                   SR Elisabeth Prokop

Erhebung:                   2013

Objektbeschreibung:

Die „Straninger Au – Grotte“ – wie die beiden Grotten von den Ortsbewohnern genannt werden – befindet sich im Ried „Pirkingberg“ in der Nähe der Aumühle. Beide Grotten sind nach Südwesten ausgerichtet. Die zwei Marienverehrungsplätze sind nur ein paar Meter voneinander entfernt. Sie sind tief in die Felsenwand geschlagen. Beide sind mit einer Rundbogenöffnung versehen. Sie sind mit Blumen und Sträuchern geschmückt. Der Mauerbereich unterhalb der Öffnungen ist mit Natursteinen angelegt, die mit Zementmörtel aufgeklebt sind. Bei der größeren ist dieser Teil treppenartig angeordnet.

Die – vom Betrachter aus gesehen – linke, kleinere Grotte ist laut Quellenangabe (Burger) 0,70 m hoch, 0,45 m breit und 0,40 m tief. Sie ist aus Natursteinen gemauert und mit Zementmörtel beklebt. Im unteren Bereich ist die Nische mit einem niedrigen Gitter aus zusammengefügten Herzen versehen. Im Inneren steht eine Lourdes – Madonna. Die rechte, größere Grotte ist laut Quellenangabe (Burger) 1,00 m hoch, 0,70 m breit und 0,75 m tief. Sie ist mit einem Blechbaldachin versehen. Auch hier steht eine Lourdes – Madonna mit blauer Schärpe und Rosenkranz in der Öffnung. Dahinter ist ein Kruzifix angebracht.

Geschichtliches:

Im Jahr 1928 ließ Frau Johanna Much, Straning Nr. 18, diese Grotten aus Dankbarkeit errichten, nachdem sie vom Brustkrebs geheilt worden war. Steinmetz war Herr Schlagenhaufer aus Röhrenbach. Später erbte Familie Marhold, Straning Nr. 87, von zwei „ledigen Tanten“ das Grundstück. Jedes Jahr zu Mariä Himmelfahrt am 15. August veranstaltet die Pfarrgemeinde am Nachmittag eine Prozession zur „Au – Grotte“, wo dann eine Andacht abgehalten wird.

Hl. Maria – Muttergottes von Lourdes

Hl. Maria- Muttergottes von Lourdes

Im Jahr 1858 erschien die hl. Maria der 14- jährigen Müllerstochter Bernadette 18 Mal in einer Felsengrotte in strahlendem Licht mit dem Rosenkranz. Bei der dritten Erscheinung gab sie den Auftrag, durch 14 Tage hierher zu kommen. Bei der sechsten Erscheinung sprach Maria: „Bete für die armen Sünder, bete für die kranke Welt!“ Bei der siebenten Erscheinung forderte sie Bernadette auf, den Priestern zu sagen, dass sie sich hier eine Kapelle wünsche. Bei  der achten Erscheinung sprach Maria: „Bete für die Sünder! Tut Buße! Buße! Buße!“ Bei der neunten Erscheinung sollte Bernadette an der Quelle trinken und sich daran waschen. Die Quelle erstarkte und gab von da an täglich etwa 120.000 Liter Wasser. Bald geschahen wunderbare Heilungen, mehr als 500  sind schon ärztlich beglaubigt worden. Bei den folgenden Erscheinungen sprach Maria immer wieder: „Bete für die Sünder und tue Buße für sie!“ Am 25. März des Jahres teilte sie dann mit: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis.“ Diese Vorkommnisse wurden drei Jahre lang von einer bischöflichen Kommission untersucht und als wahr empfunden. Somit waren die Gläubigen berechtigt, an diese Wahrheit zu glauben. Von da an begannen die Wallfahrten. Durch die hl. Maria will Gott an den marianischen Gnadenstätten seinen Segen in die Herzen der Menschen leiten. 

Dargestellt wird die Muttergottes von Lourdes oft betend, mit weißem Kleid und blauer Schärpe, auch mit Rose zu ihren Füßen.


Gedicht: 70 Jahre Straninger Au – Grotte (Gedicht von Anton Höllinger, Straning Nr. 9, April 1998)

O Mutter Gottes, du himmlische und ehrwürdige Frau, siebzig Jahre stehst du nun schon in der Straninger Au.

1928 ließ Frau Johanna Much die Grotte hier errichten, 1998 – nach 70 Jahren – will ich diese Zeilen dichten.

Erbaut hat sie Schlagenhauffers Meisterhand, als guter Steinmetz aus Röhrenbach war er bekannt.

Aus Dankbarkeit hat man die Mutter Gottes hierher gestellt, dass sie verehren und anbeten die Menschen dieser Welt.

Weil sie ist für uns ein großer Schatz, hat man sie gestellt auf diesen schönen Platz.

Sieben Jahrzehnte hat sie hier bei Tag und Nacht unseren lieben Heimatort schützend bewacht.

Sehr viele Menschen sind schon hier vorbeigegangen und durften den göttlichen Segen von ihr empfangen.

Doch oft ist schon einer vor ihr stehen geblieben, hat andächtig gebetet für sich und seine Lieben.

Auch so manches arme Menschenherz hat geklagt und anvertraut ihr Leid und Schmerz.

Für sie jedoch war immer innerstes Gebot, dass sie geholfen hat in bitterer Not.

Doch nicht jeder, der hier war, hat sie verehrt, 1957 wurde sie durch eine Menschenhand zerstört.

Zertrümmert wurde sie mit   einem Stein, aus welchen Gründen musste dies nur sein?

Wer so etwas tut, versündigt sich schwer, darum bitt` um Verzeihung und mach es nicht mehr!

Denn wer zu ihr spricht ein inniges Gebet, darf hoffen, dass es wieder gut weitergeht.

Es werden wieder viele Jahre vergeh`n, und sie wird immer noch in diesem Felsen steh`n.

Sie soll unsere große Fürsprecherin sein, darum bitten wir sie, alle Menschen groß und klein.

O Mutter Gottes, du milde und doch mächtige Frau, beschütze bitte weiter uns und die Straninger Au!

Ein Dankeschön der Familie Marhold, Straning Nr. 87 für ihre Bemühungen um die Straninger Au – Grotte   

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