Objektnummer: 31130 – 080
Standort: Katastralgemeinde Grafenberg
Ried: Hühnerbühel
Denkmalzuordnung: Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler -
Schalensteine, Kessel- und Näpfchensteine
Denkmal: nicht geschützt
Entstehung: vor etwa 500 Millionen Jahren
Quellen: Buch „Unser Horner Gau in Geschichte und Sage“ von Karl Süß (siehe
auch Flurdenkmal Nr. 31130 – 069 (Kogelsteine)
Erfasserin: SR Elisabeth Prokop
Erhebung: 2012/13
Objektbeschreibung:
Die Steingruppe um den „Herrgottssitz“ besteht wie die Kogelsteine aus Granitrestlingen. Sie liegt im Ried „Hühnerbühel nahe der Grenze zu Etzmannsdorf.
Die Steine gehören zur Überkategorie der „Kulturhistorischen Natur- und Steindenkmäler“. Sie sind durch Verwitterung entstanden.
Der größte Stein der Gruppe, der sogenannte „Herrgottssitz“ ist ein Schalenstein, ein Naturgesteinsblock mit einer Vertiefung an der Oberseite. Er ist 1,60 m hoch, 2 m breit und 1,6 m tief. Setzt man sich in die Schale, blickt man nach Nordosten.
Geschichtliches:
Die großen Kristalle des Maissauer Granits, entstanden vor etwa 500 Millionen Jahren, als die Schmelze des Granits aus der Tiefe in die umgebenden Gesteine der Erdkruste kam, abkühlte und erstarrte, wurden durch gebirgsbildende Vorgänge und Abtragungen an die Erdoberfläche gebracht. So entstanden auch die geologischen Wahrzeichen unserer Gegend wie z. B. der „Herrgottssitz“.
Sage: Die Namenssage von Wartberg und dem Herrgottssitz (Aus dem Buch „Unser Horner Gau in Geschichte und Sage“ von Karl Süß, Oberlehrer in Reinprechtspölla)
Die Sage wurde Karl Süß von Dr. Johann Manhart aus Grafenberg mitgeteilt.
„Als ungekannt und sehr gering unser Herr noch auf Erden ging“, kam er einst zu der prächtigen Burg, die auf dem Hügel stand, wo sich jetzt die Kirche von Wartberg befindet. In der Burg lebte ein wilder Ritter mit ebensolchen Knappen. Als der liebe Gott den Ritter um ein Almosen ansprach, wurde er barsch abgewiesen und schließlich mit Hunden davon gehetzt. Trauernd über die Hartherzigkeit der Menschen wanderte er weiter und kam ermüdet auf den Hügel, der sich zwischen Grafenberg und Straning erhebt. Dort ließ er sich zur Rast auf einem Stein nieder, der noch heute die Spur seiner Füße und seines Sitzes in der Form einer schüsselartigen Aushöhlung zeigt und im Volksmund der „Herrgottssitz“ genannt wird. Von dort wandte er seinen Blick zur Burg des hartherzigen Ritters und sprach warnend: „Wart` du Berg!“ – Die Burg verschwand sofort mit ihren Bewohnern in die Tiefe der Erde, und nur ihr Name hat sich im Volk erhalten. – Zur Sühne wurde später dort die Kirche erbaut.